Die Kissinger Handballerinnen bleiben in der Landesliga auf der Erfolgsspur. Mit dem 29:18 (16:5) gegen Vaterstetten schafften sie bereits ihren dritten Sieg in Folge.

Die große Überraschung war das Kissinger Abwehrsystem, das die Mannschaft so bisher noch nie gezeigt hatte: Der SC verteidigte in einem sehr offensiven 3-2-1 und erwischte damit auch seinen Gegner auf dem falschen Fuß. Die erste Hälfte entwickelte sich darum zu einer sehr einseitigen Angelegenheit. Vaterstetten kam mit der sehr offensiven Ausrichtung nicht zurecht und verlor vorne immer wieder den Ball. Da auch Torfrau Ani Lang einen hervorragenden Tag erwischt hatte, kassierten die Gastgeberinnen ganze fünf Treffer im ersten Abschnitt.

Bis zum 3:2 nach zehn Minuten fehlte es bei Kissing vorne noch an Durchschlagskraft. Dann erhöhten die Damen aber das Tempo, auf den Halbpositionen machten jetzt Irmi Kefer und Anne Huber viel Betrieb. Da sich in der Folge auch die Passsicherheit im Tempospiel erhöhte, zog Kissing nun immer weiter weg. Die sehr offensiv ausgerichtete Abwehr zwang die Gäste zu enorm vielen Fehlern, Kissing verteidigte aggressiv und hellwach.

Somit setzte sich der SC über ein 6:2 und ein 10:3 bis auf das 16:5 zur Pause ab. Vaterstetten, das keinesfalls schlecht spielte, war bereits jetzt fast vorentscheidend ins Hintertreffen geraten.

Das war nämlich das Absurde: Der Gegner zeigte immer wieder, dass er eine gut zusammenspielende Mannschaft mit hoher technischer Qualität besaß. Denn wenn beim SC die Konzentration kurz nachließ, wie es im zweiten Durchgang mehrfach passierte, war Vaterstetten sofort zur Stelle. Defensiv offenbarten sich gelegentlich Lücken hinter den weit aufgerückten Spielerinnen, aber Lang hielt weiterhin ausgezeichnet und Kissing hatte alles im Griff.

Der Kissinger Sieg war so nie in Gefahr. Über ein 20:9 und ein 24:11 steuerten die Damen dem dritten Erfolgnacheinander entgegen. Wenn der SC diese dominante offensive 3-2-1- Abwehr weiterhin in dieser Form spielen kann, müssen sich noch mehr Gegner gehörig in Acht nehmen. Dem SC gelang mit dem 29:18 (16:5) Heimsieg gegen Vaterstetten nämlich eine echte Machtdemonstration.

Trainerin Anita Steiner freute sich, sah aber auch weiteren Verbesserungsbedarf: „Wir haben unser neues System heute zum ersten Mal gezeigt und es hat wirklich ausgezeichnet funktioniert. Unser Gegner hatte anfangs gar kein Rezept und wir haben früh deutlich geführt. Trotz des klaren Sieges hatte unsere neue Abwehr nach der Pause aber nicht mehr ganz das hohe Niveau wie im ersten Durchgang. Jetzt wird erst einmal gefeiert, aber wir werden natürlich weiter daran arbeiten, das noch besser zu machen.“

Lang; Kefer (9/3); Pusch (4); Eder (5); R. Gottwald (2); Huber; Osterhuber (1); Sirch (1); Ruchti (1); Zerbs (3); L. Neumeier; Winter (3/1).

 

Domenico Giannino