Zur ungewohnt späten Stunde mussten am Samstag um 19 Uhr die Kissinger Jungkatzen beim bisher punktlosen Gastgeber Augsburg 1871 antreten. Die Favoritenrolle als ungeschlagener Tabellenführer konnte die Kissinger „Reserve“ allerdings nicht erfüllen, die Augsburger fuhren mit 23:20 ihre ersten Punkte in der Saison ein.

Von Beginn an taten sich die jungen Kissingerinnen schwer ins Spiel reinzukommen. Der Gastgeber nutzte immer wieder Lücken in der Abwehr, die wie von selbst aufgingen. Großes Manko am Samstagabend, denn die Kissinger Abwehr stand nicht wie gewohnt. „Wir agieren nicht als Mannschaft, jeder kämpft nur für sich allein“, so die Worte von Coach Rawein und Schneider. Die anfängliche defensive Abwehr wurde auf eine etwas offensivere Variante umgestellt. Der Zugriff fiel nun etwas leichter, vor allem Mimi Huber an der Spitze der Abwehr war kaum abzuschütteln. Das Resultat waren etwas zickige Augsburgerinnen, die anscheinend die Härte im Spiel nicht angemessen fanden und das auch sichtlich kund taten.

Aber auch im Angriff tat man sich sichtlich schwer. Die Augsburger Abwehr präsentierte große Lücken in ihren Reihen, nur fehlte den Kissingerinnen an diesem Tag der nötige Mut, um diese auch zu nutzen. So mussten die Jungkatzen das erste Mal in dieser Saison mit einem Rückstand von 12:9 in die Pause gehen.

Durch die lautstarke Ansage der Trainer in der Pause hatte man in der zweiten Hälfte immer wieder das Gefühl, dass der Spieß doch noch umgedreht werden könnte. Innerhalb von 5 Minuten demonstrierten die Gäste ihre spielerische Überlegenheit und drehten den 9:12 Rückstand zu einer 15:14 Führung. Diese fünf Minuten blieben aber das einzige Highlight in einem sonst unterirdisch schlechten Spiel auf beiden Seiten. Ohne ersichtlichen Grund stellte Kissing das Tempospiel wieder ein, die Selbstsicherheit war wieder weg. Augsburg konnte mit dem sehr einfachen Angriffsspiel die Kissinger Abwehr dann wieder problemlos überspielen. Am Ende mussten die Kissingerinnen mit 20:23 die erste Niederlage in der Saison hinnehmen.

Zusammengefasst war es einfach ein gebrauchter Tag der KSClerinnen. Spielerisch war man die bessere Mannschaft, doch ohne Mut, Selbstbewusstsein und vor allem den nötigen Kampfgeist hat man die Punkte auch nicht verdient. Etwas Positives kann man aber auch aus diesem Spiel mitnehmen: zum gefühlt ersten Mal wurde die „Siebenmeterkrankheit“ besiegt, Kissing verwandelte durch Bindal und Herrmann alle sieben Siebenmeter blitzsauber. Auf der Gegenseite hielt Franzi Lang drei der fünf gegebenen Siebenmeter. Ein klarer Aufwärtstrend im Vergleich zur bisherigen Saison.

In den nächsten zwei spielfreien Wochen geht es auf Fehlersuche; die Niederlage muss man jetzt wegstecken, man sieht sich bekanntlich ja immer zweimal in der Saison.

Es spielten:

Lang, Abel (beide TW); Sirch, Kellner, Kasper (4), Lehmann (2), Kalischko, Zimmermann, Huber (4), Schmuhalek, Herrmann (5/2), Bindal (5/5), Krüger, Rothörl.