Die Kissinger Handballerinnen können sich nach dem 27:25 (13:13) Arbeitssieg gegen Vaterstetten über zwei hart erkämpfte Punkte freuen. Die Partie gegen den Vorletzten der Landesliga Süd war bis zur letzten Minute spannend, wurde aber durch die schwere Verletzung von Sarah Gottwald kurz vor Schluss überschattet.

Kissing hatte vor Wochenfrist den Zweiten aus Ingolstadt gestürzt, jetzt wartete der Vorletzte aus Vaterstetten. In das Heimspiel ging der SC zwar in beinahe in Bestbesetzung, neben der verletzten Steffi Schmidt fehlte nur Linksaußen Melinka Karrer, dennoch startete Kissing schwach. Besonders in der Defensive hatten die Gastgeberinnen zunächst ihre Schwierigkeiten mit dem Gegner. Nach zehn Minuten lag der SC mit 5:6 zurück.

Vaterstetten spielte einen sehr unorthodoxen Handball. Die Oberbayern warfen nur in Notsituationen aus dem Rückraum, ansonsten versuchten sie, ihre Schnelligkeit und Zweikampfstärke auf engstem Raum auszuspielen. Die meisten Tore machte dabei der Kreis, den Kissing mehrmals sträflich frei ließ. Das eigene Offensivspiel krankte beim SC an gelegentlichen Konzentrationsmängeln, so wurden gute Gegenstöße durch einfache Fehlpässe gestoppt und mehrmals traf man frei vor dem Tor nicht.

In einer umkämpften ersten Halbzeit auf durchwachsenem Niveau konnte Kissing sich nie absetzen. Sobald die Gastgeberinnen defensiv aufmerksam waren und vorne mit Tempo und Druck agierten, hatten sie klare Vorteile. Doch bis zum 13:13 Pausenstand gelang das nur selten.

Das Spiel verbesserte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Es war immer offen, beide Seiten produzierten zahlreiche Fehler. Bis zum 20:19 nach 45 Minuten hatte kein Team klare Vorteile.

Kissing verbesserte sich in der Schlussphase leicht, die Abwehr stand nun sicherer. Doch ein technischer Fehler verhinderte beim 24:22 einen erfolgreichen Angriff.

Sieben Minuten vor dem Ende sollte ein Freiwurf Sarah Gottwald erreichen, die wieder einmal ein großartiges Spiel machte und im Angriff die beste ihrer Mannschaft war. Doch die Mitte rutschte unglücklich weg und blieb mit hörbaren Schmerzen am Boden liegen. Sie musste minutenlang behandelt werden und konnte das Spielfeld nicht aus eigener Kraft verlassen.

Dieser unglückliche Ausfall spornte ihre Mitspielerinnen nochmals an. Aus dem 24:24 machte Kissing wieder eine Führung, doch bis elf Sekunden vor dem Ende musste der SC noch zittern. Dann traf Linksaußen Anne Huber zum 27:25 (13:13) Endstand und brachte zwei hart erarbeitete Punkte nach Hause, für die Kissing mit der Verletzung von Sarah Gottwald einen hohen Preis zahlen musste.

Trainerin Sandy Mair hofft, dass dieser Vorfall nicht allzu schlimme Konsequenzen haben wird: „Wir alle sorgen uns um Sarah, sie ist sehr wichtig für unser Team. Wir wünschen ihr, dass es doch schlimmer aussah, als es am Ende dann tatsächlich war. Gegen Vaterstetten haben wir nicht gut gespielt und uns lange schwer getan. Besonders die Abwehr hat nicht gut funktioniert. Der Sieg war hart erkämpft, aber dank der besseren Nerven und des hohen Einsatzes des gesamten Teams verdient.“

 

Lang; Ottens;