Die Kissinger Damen haben mit viel Pech bei der SG Biessenhofen – Marktoberdorf verloren. Das entscheidende Gegentor zum 27:28 (12:13) fiel mit der Schlusssirene.
Kissing brauchte etwas, bis man sich an das Spiel ohne Harz gewöhnt hatte. In Marktoberdorf ist das Benutzen des Klebemittels für den Ball verboten. Darum ließen die Damen zunächst einige gut heraus gespielte Chancen liegen. Die SG schaffte ein schnelles 2:6.
Danach stabilisierte sich Kissing aber und kämpfte sich zurück. Die Abwehr hatte mehr Zugriff, vorne gingen weniger Bälle verloren. Der SC traf jetzt auch regelmäßiger und kam bis auf 6:7 heran. In einer umkämpften ersten Hälfte konnte Kissing auch ein 7:10 nicht aus der Fassung bringen, die Damen schlugen zurück und kamen bis zur Pause wieder auf 12:13 heran.
In den zweiten Durchgang startete Kissing mit Vorteilen. Schnell hatten die Handballerinnen ausgeglichen, jetzt holten sie sich auch eine knappe Führung. In dieser Phase hatten die Gäste mehr vom Spiel, nur die schlechte Chancenverwertung verhinderte, dass sie sich deutlicher absetzen konnten. Darum blieb die Begegnung spannend, Marktoberdorf hielt den Rückstand in Grenzen.
Kissing konnte sich auf die sichere Abwehr verlassen, Torfrau Jana Ottens zeigte gute Paraden und leitete einige Konter ein. Diese saßen regelmäßig, darum behielt der SC die Initiative.
Bis in die Schlussphase hinein blieb es eng. Kissing war meist knapp in Führung, aber Marktoberdorf konnte immer wieder ausgleichen. Daher ging es mit einem 27:27 in die letzte Minute. Kissing war in Ballbesitz und nahm 20 Sekunden vor dem Ende die letzte Auszeit.
Die Gäste erspielten sich dann eine gute Chance, Melanie Pusch wurde bei ihrem Versuch aber gefoult und traf daher nicht. Die Schiedsrichter ließen das Spiel jedoch weiterlaufen, anstatt auf Freiwurf für Kissing zu entscheiden. Darum kam Marktoberdorf zu einem letzten Konter, und mit wenigen Sekunden auf der Uhr schafften die Gastgeberinnen doch noch den Siegtreffer. Kissing musste sich trotz einer ausgezeichneten kämpferischen Vorstellung mit 27:28 (12:13) geschlagen geben.
Trainerin Sandy Mair ärgerte sich über die unglückliche Niederlage: „Es ist bitter, dass wir uns nicht für die engagierte Leistung belohnen konnten. In der letzten Minute müssen wir nach dem klaren Foul an Melli im Ballbesitz bleiben, das hat in meinen Augen das Spiel entschieden. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir etwas zu viel liegen gelassen. In dieser Phase hatten wir leichte Vorteile, wenn wir da etwas wegziehen, verläuft die Partie anders. Diese unglückliche Niederlage passt irgendwie zum Saisonverlauf. Wieder haben wir ein enges Spiel am Ende verloren.“
Ottens; Heimbuch; Kefer (5/2); Pusch (3); R. Gottwald (2); Reiswich (1); Kolbeck (1); Karrer (1); Schmidt (7/3); Huber (2); Zerbs; S. Gottwald (3), Winter (2); Krüger.
Domenico Giannino (gia)