Die Damen des SC Kissing haben sich am Sonntag beim SV München Laim nicht für ihre Aufholjagd belohnen können. Bei der 27:28 (13:17) Niederlage hatten die Handballerinnen die Partie schon gedreht, kassierten dann aber in den Schlussminuten noch einen unglücklichen Gegentreffer zu viel.
Sandy Mair saß wie schon in der Vorwoche für den beruflich verhinderten Knut Seidel auf der Bank. Sie entschied sich, für den Abstiegskampf der Zweiten Irmgard Kefer, Mara Sichert und Torfrau Ann – Kathrin Lang zu schonen, Steffi Schmidt fehlte weiterhin verletzt.
Zunächst hatte München Laim klare Vorteile. Nach dem 6:5 übernahmen die Oberbayern das Kommando, Kissing verteidigte jetzt schwach und leistete sich zu viele technische Fehler. In der kampfbetonten Partie konnte der SV so einige einfache Tore durch Tempogegenstöße erzielen. Der SC entwickelte ohne seine beiden gefährlichsten Shooter zu wenig Druck aus dem Rückraum, obwohl Mitte Sarah Gottwald in ihrer herausragenden Form der letzten Wochen aufspielte. Ihre Abschlüsse und Kreisanspiele sorgten für die meisten Gästetreffer, Kissing lag dennoch zur Pause mit 13:17 zurück.
Mair beschloss, Kefer für den zweiten Abschnitt zu bringen, um dem Rückraum mehr Optionen zu ermöglichen. Die routinierte Spielerin zahlte das Vertrauen mit drei schönen Treffern zurück, durch sie war die gesamte Mannschaft torgefährlicher. Aber die Grundlage für die nun folgende erfolgreiche Aufholjagd schuf die stark verbesserte Deckung. Kissing konnte sich zudem auf Jana Ottens verlassen, die wieder einmal großartig hielt.
Mitte der zweiten Hälfte hatte der SC die Begegnung gedreht, 22:19 stand es zu diesem Zeitpunkt. Es sah gut aus für die Kissinger Katzen, sie gingen mit einer 24:21 Führung in die letzten zehn Minuten. Zum Wendepunkt wurde eine Zeitstrafe gegen die Bank, woraufhin München Laim vier Tore in Folge gelangen. Die intensive Partie, die auf beiden Seiten mit viel Tempo und Einsatz geführt wurde, begann, hektisch zu werden. Die Nerven sollten das Spiel entscheiden, Kissing gab in den letzten Minuten alles, konnte aber den knappen Rückstand nicht mehr aufholen. Dem letzten Angriff nach dem Gegentreffer zum 27:28 fehlten lediglich ein paar Sekunden zur Vollendung, aber es sollte nicht reichen. Der Siebte der Landesliga unterlag München Laim nach 60 packenden Minuten schließlich unglücklich mit 27:28 (13:17). Für die deutliche Steigerung nach der Pause hätte sich der SC mindestens einen Punkt verdient gehabt.
Mair lobte das Team für die engagierte Vorstellung: „Die Mädels haben vor der Pause nicht gut gespielt, sich dann aber stark verbessert. Vor allem unsere großartige Abwehr hat dem Gegner dann das Leben sehr schwer gemacht. Eigentlich hatten wir das Spiel schon in der Tasche, die unglückliche Zeitstrafe kurz vor Schluss hat München Laim dann aber noch eine Chance geboten. Und die hat der Gegner clever ausgenutzt, uns haben am Ende ein paar Sekunden gefehlt, sonst hätten wir sicherlich noch den Ausgleich geschafft. Trotzdem war die zweite Hälfte eine ganz starke von den Mädels.“
Ottens; Morfessis; Pusch (1); R. Gottwald (1); Huber; Kolbeck (3); Karrer (2); Freiding; S. Gottwald (12/5); Winter (5/1); Lackner; Kefer (3).
Domenico Giannino (gia)