Ein Spiegelbild der Saison war der Verlauf des Abstiegsendspiels der Kissinger Handballerinnen beim ESV Regensburg 2. Der SC ging bereits stark ersatzgeschwächt in die Begegnung, verlor früh mit Irmgard Kefer eine Schlüsselspielerin und schließlich auch mit dem 28:30 (12:14) die Punkte.

Die Partie beim Aufsteiger war von höchster Bedeutung für die Kissinger Katzen. Nur mit einem Sieg wären die Hoffnungen auf den Klassenerhalt ernsthaft am Leben geblieben. Der Tabellenletzte hätte damit nach Punkten zum ESV aufgeschlossen und hätte in den nächsten drei Spieltagen noch alles in der Hand gehabt.

In den ersten zehn Minuten war die Abwehrarbeit vorherrschend, es stand 1:1. Ann – Kathrin Lang im Kissinger Tor parierte gleich die ersten drei Bälle, sie wusste an diesem Tag zu überzeugen. Es blieb eine offene Partie in der ersten Hälfte, kein Team konnte sich absetzen. Beim 8:7 und beim 9:8 war Kissing knapp in Führung.

Dann kam jedoch der nächste Nackenschlag für das personell stark gebeutelte Team. Rückraumschützin Irmgard Kefer musste mit Verdacht auf Bänderriss hinaus. Nach dem Kreuzbandriss von Rebecca Gottwald und der schweren Knieverletzung von Mona Kluge aus der Hinserie, nicht zu vergessen die zahlreichen Sprunggelenksverletzungen in dieser Saison sowie die Schulterprobleme von Steffi Schmidt, setzte sich das Verletzungspech auch in diesem so wichtigen Spiel fort.

Bis kurz vor der Pause konnte Kissing dennoch die Partie offen halten, doch einige leichte Ballverluste beschwerten den Gastgebern eine 12:14 Halbzeitführung.  Auch nach dem Seitenwechsel blieb der SC dran, Regensburg führte aber meist mit zwei bis drei Toren. Das 20:25 schien dann eine Vorentscheidung zu bedeuten, aber mit Toren von Schmidt und Sabina Kolbeck erarbeitete sich Kissing vier Minuten vor dem Ende den 27:27 Ausgleich. Die junge Spielerin Kolbeck, in ihrer ersten Saison in der Bayernliga, zeigte an diesem Tag eine tolle Leistung sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.

Doch es sollte nicht reichen: Regensburg hatte die größeren Reserven und fuhr einen wichtigen Sieg ein. Das 28:30 (12:14) lässt den SC Kissing drei Spieltage vor Schluss mit vier Punkten Rückstand auf die rettenden Plätze zurück. Am nächsten Sonntag empfangen die Damen den Tabellenführer aus Bayreuth, der mit einem Sieg die Meisterschaft perfekt machen könnte.

„Es ist einfach unglaublich, wie viel Verletzungspech wir diese Saison haben“, sagte Trainer Knut Seidel. „Irmi Kefer ist jetzt unsere elfte Spielerin, die wir so verlieren. Kämpferisch war unser Auftritt in Ordnung, verloren haben wir das Spiel durch zu viele einfache Ballverluste, einige Pfostenschüsse und zwei vergebene Siebenmeter. Abgestiegen sind wir noch nicht, es wird jetzt aber ganz schwer.“

Es spielten:

Lang; Pusch (5); Osterhuber (2); Huber (1); Krüger; Schmidt (9/4); Kefer (1); Winter (2); S. Gottwald (3); Kolbeck (5).