Im Heimspiel des Kissinger SC gegen die Reservemannschaft des VfL Günzburg unterlagen die Kissinger knapp mit 30:32 (14:16).

Das Spiel wurde auf beiden Seiten vor allem über die Offensive ausgetragen, die Abwehrreihen kamen fast gar nicht ins Spiel und ermöglichten unzählige einfache Tore.

Bis zur 20. Minute konnte Kissing die Gäste noch im Zaum halten und erspielte sich über einen erneut starken Tim Antonitsch gute Möglichkeiten. Es zeichnete sich aber bereits jetzt schon ab, dass das Problemkind an diesem Tag die Abwehr war. Mit einfachen Einzelaktionen kamen die Günzburger, vor allem Reinhard Müller mit insgesamt 10 Toren, auf unterschiedlichen Positionen zum Abschluss und fast immer auch zum Torerfolg. Einzig David Zaja verteidigte seine Position in gewohnt sensationeller Manier und fing etliche Pässe an den Kreis heraus.

Torwarttechnisch erwischten die Kissinger einen rabenschwarzen Tag und auch mehrfache Wechsel im Gehäuse brachten nicht den gewünschten Erfolg. Mit einem knappen 14:16-Rückstand ging es dann in die Kabinen.

Halbzeit zwei war ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten: beide Mannschaften dominierten offensiv und der Torreigen ging munter weiter. Auf Günzburger Seite kam aber jetzt der Torhüter langsam ins Spiel und nahm, vor allem von den Außenpositionen, die ein oder andere Chance weg. Durch diese ausgelassenen Tormöglichkeiten geriet Kissing immer weiter ins Hintertreffen und lag in der 56. Spielminute scheinbar vorentscheidend mit 27:31 zurück. Trainerin Steiner nutzte ihr Time-Out, um auf eine Manndeckung umzustellen – eine Maßnahme, die direkten Erfolg brachte. Drei Ballverluste Günzburgs münzte Kissing in schnelle Gegenstoßtore um und knapp zwei Minuten vor Schluss war der Anschlusstreffer über Simon Schneider zum 30:31 perfekt. Günzburgs stärkster Spieler Müller zerstörte jedoch mit einer seiner vielen Einzelaktionen den Kissinger Traum vom Punktgewinn und erzielte das entscheidende 32. Tor.

Trainerin Steiner war nach dem Abpfiff erstmal bedient: „Dieses Spiel hat mir heute gezeigt, dass wir doch noch nicht so stabil sind, wie ich dachte. Kämpferisch haben wir wirklich alles gegeben, das war ganz großes Kino. Aber ohne Abwehr und fast ohne Torwart gewinnt man nur selten ein Spiel.“

Es spielten:

Leuprecht, Tolks (beide TW); Ußling, Bergner, Barth (5/1), Antonitsch (3), S. Schneider (4), Heger (5), Brandl, Zechmann (2), Lohse (2), Bieringer (2), Zaja (1), T. Schneider (6).