Hätte man vor dem Spiel den Kissingern das 27:27-Unentschieden angeboten, hätten es die abstiegsbedrohten Paartaler vermutlich sofort angenommen. Im Nachhinein ärgern sich die KSCler jedoch über die Punktteilung, da insgesamt mehr drin gewesen wäre.

Die Vorzeichen standen für die Gäste unter keinem guten Stern: ohne einen gelernten Spielmacher und in einer Halle mit absolutem Harzverbot fuhr man mit gemischten Gefühlen zum Heimstarken Tabellenfünften. Doch trotz dieser Gegebenheiten legten die Kissinger ambitioniert und mit Vollgas los und hatten in den ersten 20 Minuten immer wieder hauchdünn die Nase vorn. Über 4:3 und 7:5 erspielten sich die Gäste mit Spielzügen die Chancen und schlossen – trotz fehlendem Harz – meist sicher ab. Im Gegenzug hatten die Hausherren mit Tobi Steckl einen Spielmacher, der mit gezielten Aktionen und einer guten Spielübersicht seine Mannschaft in Szene setzte und die Ichenhausener so auf ein 8:8 in der 20. Minute ausgleichen konnten. Jetzt kam der SCI in Spiellaune und konnte kurz vor der Pause auf 14:11 davonziehen. Bei den Kissingern sorgten 4 Zeitstrafen von der 20. bis zur 30. Spielminute für eine fast ständige Unterzahl und Trainerin Steiner zog die grüne Karte – mit Erfolg. In den letzten Minuten der 1. Halbzeit agierten die KSCler mit noch mehr Kampfgeist und Zug zum Tor und pünktlich zum Pausenpfiff netzte Lars Reichel zum 15:15 ein.

Dieses Katz-und-Maus-Spiel setzte sich auch in der 2. Halbzeit fort: Kissing verschlief dem Anfang komplett und lag prompt mit 15:18 hinten. Doch eine funktionierende erste Welle über einen starken Lars Reichel und Max Sannwald egalisierte den Vorsprung wieder auf ein 19:19 in der 40. Spielminute. In der 52. Spielminute hatten sich die Blauweißen wieder einen minimalen Vorsprung von 26:24 erspielt, aber die Ichenhausener ließen sich nicht wirklich abschütteln und glichen in der 55. Minute wieder aus. Die letzten 5 Minuten glich einer Abwehrschlacht, bei der keine Mannschaft den entscheidenden Treffer zulassen wollte. Auf Kissinger Seite war wieder einmal Felix von Trotha ein Fels in der Brandung und arbeitete 60 Minuten konsequent und konzentriert. Beim Stand von 27:27 in der 59. Minute zog der Trainer der Gastgeber noch seine Timeout-Karte, um seine Mannschaft für den letzten Angriff zu instruieren. Die Kissinger unterbanden jedoch jeden Angriffsversuch sofort, zwangen die Ichenhausener ihr Spiel immer wieder neu aufzubauen und konnten so das Unentschieden über die Zeit retten.

Die beiden Trainer waren sich nach dem Spiel einig: das Unentschieden war gerecht, jedoch hätte natürlich jeder gern am Ende gewonnen. „Wir haben einmal mehr bewiesen, dass wir uns stabilisieren. Heute hat die komplette Mannschaft gefightet und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ihren fehlenden Spielmacher ersetzt. Auch taktisch würde es meist gut umgesetzt und der Punkt ist wirklich verdient.“, Trainerin Steiner nach dem Spiel.

Nächste Woche kommt der TSV niederraunau in die Paartalhalle und der KSC geht weiter auf Punktejagd.

Es spielten:

Fischer, Leuprecht (TW); von Trotha (2), Oevermann, Baur, Barth (3), Fuchs (2), B. Sannwald (2), Szulc, Reichel (12/2), M. Sannwald (6), Zaja.