Die Kissinger Handballer haben in Göggingen mit 25:39 (9:22) verloren. Nach einer ganz schwachen ersten Hälfte war die Partie in der Bezirksoberliga eigentlich schon zur Pause entschieden.
Kissing kam mit einem Achtungserfolg in die Anton-Bezler-Halle in Göggingen: Am letzten Sonntag hätte nicht viel gefehlt, um die Niederlagenserie der Handballer zu beenden. Beim 28:29 gegen stark eingeschätzte Haunstetter fehlten am Ende nur Zentimeter zum Punktgewinn.
Doch am Samstag war von Kissing wenig zu sehen. Das 3:4 nach sieben Minuten war das letzte Mal, dass der KSC in Schlagdistanz war. Kurz darauf war Göggingen schon mit 8:3 vorne, das 11:4 nach einer Viertelstunde ließ Böses vermuten.
„Die erste Halbzeit war eine absolute Katastrophe!“, ärgerte sich Trainerin Patricia Hollerweger. „Im Angriff ging gar nichts. Es wurde viel zu viel Eins gegen Eins gespielt, ohne die Abwehr vorher in Bewegung zu bringen. Dazu brachten wir viel zu viele unvorbereitete Würfe aufs Tor, die der Torwart teilweise sogar einfach fangen konnte. Wenn wir uns dann mal eine gute Chance erarbeitet haben, sind wir wieder am Keeper gescheitert.“
Der Rückstand wuchs aufgrund der Offensivprobleme so immer weiter an. Zur Pause lag Kissing bereits mit 9:22 hinten.
Dieser Rückstand war gegen den früheren Landesligisten nur noch schwer aufzuholen. Aber Kissing steigerte sich jetzt immerhin etwas. Defensiv arbeiteten die Gäste gut zusammen, sie kamen so ein wenig näher heran.
Bei Zwischenständen von 16:26 und 22:32 war aber an eine echte Wende nicht zu denken. Dafür machte Kissing vorne zu wenig und ließ sich hinten auch immer wieder zu einfach austricksen.
Valentin Ußling schaffte fünf Feldtore, dank seiner drei verwandelten Strafwürfe war aber der sechsfache Torschütze Felix Heger der erfolgreichste Werfer seiner Farben. Kissing gab nach dem 25:35 knapp vier Minuten vor dem Ende noch vier Treffer in Folge ab.
Das 25:39 (9:22) in Göggingen war eine ernüchternde Vorstellung nach dem letzten guten Heimspiel gegen Haunstetten II. „Heute bin ich wirklich enttäuscht – vor allem von der ersten Halbzeit“, sagte Hollerweger., „Das wäre absolut nicht nötig gewesen. Aber es war halt einfach niemand anwesend. Ich weiß nicht, an was die Jungs gedacht haben, aber Handball war’s nicht.“
Kissing bleibt so ohne jeden Punkt in der Bezirksoberliga, Göggingen springt auf Rang drei. Das kommende Wochenende haben die Handballer spielfrei.

Kraus; Schmalz (3); Ußling (5); Morbitzer (4); Kreft (2); Cless (1); Heger (6/3); Brandl;
Danner; Glöttner (1); Bieringer (1); Nolte (3).

Die Katzen hingegen bleiben in der Bezirksoberliga auf der Erfolgsspur. Bei der TSG Augsburg gewannen die Handballerinnen souverän mit 32:22 (18:14). Das war bereits der vierte Sieg im vierten Spiel.
Die Partie am Sonntag markierte das Comeback von Hanna Neumeier nach einer Verletzungspause. Die junge Rückraumspielerin feierte damit auch ihre Saisonpremiere. Kissing begann gut und führte nach zehn Minuten schon mit 5:4.
Vor allem die Außen bekam die TSG nie in den Griff. Gerade auf der linken Seite war viel Platz, das nutzte Doro Zerbs für gleich zehn Treffer. Sie war damit die beste Werferin beim KSC. Meli Pusch über die rechte Seite war fünfmal erfolgreich.
Dieser hatte über die gesamte erste Hälfte alles im Griff. Nach dem 8:7 in der 17. Minute zogen die Gäste ein wenig weiter weg, das lag auch am verbesserten Tempospiel. Jetzt pendelte sich der Abstand bei drei bis vier Toren ein. Defensiv ließ Kissing aber noch einiges zu, darum hätte die Pausenführung von 18:14 auch höher ausfallen können.
„Das haben wir dann im zweiten Durchgang besser gemacht“, freute sich Trainerin Julia Rawein. „Nur acht Gegentore sind eine gute Bilanz für Hälfte zwei. Wir haben das Tempo hochgehalten und nie nachgelassen. Darum wuchs unser Vorsprung dann immer weiter an.“
Die TSG konnte mit ihrem dünner besetzten Kader das Tempo nicht bis zum Ende mitgehen. Augsburg, das erst zwei Saisonsiege auf seinem Konto hat, musste in der Folge abreißen lassen. Denn die Kissinger Abwehrleistung steigerte sich. Nach dem 21:18 kassierten die Gäste zehn Minuten lang kein Tor mehr. Das 27:18 in der 46. Minute war daher bereits eine Vorentscheidung. Sarah Gottwald über die Mitte machte sechs
Treffer, aber an diesem Tag war Kissing auch über die Außen und das Tempospiel gefährlich. Defensiv war der KSC weiterhin dominant. Nach dem 27:22 nach 50 Minuten ließ er keinen weiteren Treffer mehr zu. Darum konnte Kissing dieses Auswärtsspiel mit 32:22 (18:14) für sich entscheiden.
„Die Leistung am Sonntag war konstant und bot eine geschlossene Vorstellung vom Team“, sagte Rawein. „Wir haben gut begonnen, diesen Ansatz weiterhin gut durchgezogen und so am Ende verdient mit zehn Treffern Unterschied gewonnen. Das freut das Trainerherz. Ich habe es selten erlebt, dass wir in den letzten zehn Minuten kein Tor mehr bekommen haben. Daher war das heute ein standesgemäßer Auswärtssieg.“
Kissing bleibt mit weißer Weste vorne dabei in der Bezirksoberliga. Mit Niederraunau, das sogar fünf Siege aus seinen ersten fünf Spielen geholt hat, gibt es einen großen Konkurrenten im Kampf um die Tabellenspitze. Auch Günzburg, das nur gegen Kissing verloren hatte, ist noch mit dabei. Die TSG hingegen bleibt als Siebter im Mittelfeld des Klassements.

Rohrmoser; Lang; Pusch (5); Schnitzlein; Krüger; Sirch (3); Neumeier L. (1); Zerbs (10);
Gottwald (6/1); Winter (3/1); Neumeier H. (2); Birnkammer (2); Marb; Schmuhalek.

Domenico Giannino