Meisterschaftskandidat gegen den Vorletzten, so lauteten die Fakten und so wurde auch begonnen. Eigentlich wollte man an die gute Leistung der zweiten Halbzeit vom Spiel gegen Königsbrunn anknüpfen, aber irgendwie sollte sich das ganze Spiel ähnlich entwickeln wie vor drei Wochen, leider auch der Anfang.
Vielleicht war der Respekt vorm Gegner zu groß und der Glaube an das eigene Können zu klein, aber in den ersten zwölf Minuten sollte den Heimischen kein Tor gelingen. Im Gegenzug war man in der Deckung oft einen Schritt zu langsam und nicht aggressiv genug, so dass die Gröbenzeller Mädels auf 8:0 davonzogen. Sollte das Spiel tatsächlich schon gelaufen sein?

Nach einem Team-Time-Out, in dem die Trainnerinnen versuchten die Mädels wachzurütteln und kleinere Umstellungen vorgenommen wurden, fing man sich etwas und konnte nun endlich auch die Chancen in Tore umsetzen. Zur Halbzeit hieß es nur noch 6:12 für die Gäste.
In der Pause schwor man sich nochmals ein, dass das Spiel eben noch nicht verloren ist. Im Handball ist alles möglich! Es wurde an das eigene Können und den Mannschaftsgeist appelliert. Allgemeines Aufbäumen war angesagt und Ermunterungen wie „Kommt auf, wir packen das!“ machten die Runde.

Somit war der Grundstein gelegt und die JSGLerinnen setzten es auch auf dem Feld um. Im Angriff spielte man ideenreicher und geduldig und durch deutlich mehr Bewegung entstanden Lücken, die die Mädels zu nutzen wußten. In der Abwehr war man teilweise immer noch zu spät und gegen die Würfe aus der zweiten Reihe von der einen Kopf größeren Halblinken tat man sich schwer. Bis zum 10:17 blieb der Abstand bestehen und die Gäste glaubten wohl, sie schaukeln das Spiel mal eben nach Hause. Die Rechnung haben sie aber ohne die aufopferungsvoll kämpfenden JSGlerinnen gemacht. Durch einen starken 5:0-Lauf konnten sie auf 15:17 verkürzen und jeder in der Halle spürte, da geht noch was. Die Gäste wurden sichtlich nervöser und liefen sich in der nun starken Abwehr immer wieder fest.
Angefeuert von den treuen Fans und der gesamten Bank, war beim 20:20 erstmals der Ausgleich geschafft. Konnte man das Spiel vielleicht sogar noch drehen?
Und tatsächlich gingen die Heimischen von nun an immer wieder in Führung und es wurden nervenaufreibende letzte Spielminuten. Am Ende trennte man sich mit einem gerechten 24:24, alles andere hätte den Spielverlauf wohl völlig auf den Kopf gestellt.

Glücklich und sehr stolz freuten sich alle riesig über diesen hart erkämpften Punkt.
Erneut haben die Mädels es über eine tolle Mannschaftsleistung und einen irren Willen nach einem schwachen Anfang geschafft, sich ins Spiel zurück zu kämpfen und wurden dieses Mal verdienter Weise für die Aufholjagd belohnt. Zuschauer und Trainerinnen sind begeistert von der Moral, die das Team nach dem hohen Rückstand gezeigt hat.
Jetzt geht’s erstmal mit einem positiven Gefühl in die Winterpause. Ziel für 2016 muß es aber sein, diese Leistung dann auch über 50 Minuten abrufen zu können.

Ein besonderer Dank gilt den vielen tollen Fans für die prima Unterstützung. Ihr ward super! Mitte Januar geht es weiter. Bis dahin wünschen wir allen eine ruhige und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Es spielten: Melanie Wiesenberg & Lara Pöppel im Tor, Antonia Schwab, Lisa Lenz (6/1), Rebecca Higl (1),  Pauline Driske (11), Ramona Balleis, Hanna Neumeier (2), Lisa Neumeier (4/1), Ann-Marie Matz, Lea Mathes, Viktoria Aurich, Laura Jakob, Ronja Frank