Mit einem viel umjubelten 23:22 (10:10) Heimsieg gegen Haunstetten 3 ist den Kissinger Handballerinnen in der Landesliga ein Befreiungsschlag gelungen. Damit verbesserten sie sich gleich um zwei Plätze, der entscheidende Treffer gelang ihnen sechs Sekunden vor Schluss.  

Die Halle war gut gefüllt für das Derby in der Landesliga. Genau ein Jahr war es her, als der SC dem damaligen Tabellenführer Haunstetten 2 sensationell die erste Saisonniederlage in der Landesliga beibrachte. Trotzdem stiegen die Augsburger am Ende als Meister auf, diesmal war die dritte Mannschaft des Drittligisten zu Gast. Kissing stand als Vorletzter gehörig unter Druck.

Die Mannschaft tat sich im ersten Durchgang offensiv enorm schwer. Aus dem Rückraum sorgte lediglich Irmi Kefer für Gefahr. Manchmal schaffte Rückkehrerin Franziska Osterhuber es, ihre Kreisläuferin gekonnt einzusetzen. Das Niveau der Partie war jedoch nicht hoch, beide Team präsentierten sich unkonzentriert und leisteten sich zahlreiche technische Fehler. Mit einem 10:10 ging es in die Kabinen.

Das Niveau der Begegnung stieg auch nach der Pause nicht unbedingt an, aber Kissing war jetzt besser im Spiel. Das lag vor allem an der kämpferisch starken Abwehr, welche Haunstetten jetzt gut im Griff hatte. Den Gästen gelangen so kaum noch Treffer, nur gelegentlich schaffte es die Rechtsaußen, die Kissinger Torfrau zu überraschen.

Der SC war jetzt meist mit ein oder zwei Treffern vorne. Kefer traf weiterhin regelmäßig, auch Osterhuber entdeckte ihre Spielfreude und setzte auf der Mitte mehrfach ihre Mitspielerinnen gut ein. Ohne die leichten Ballverluste, welche Kissing immer noch nicht ganz abstellen konnte, wäre der Vorsprung von 21:19 sechs Minuten vor dem Ende noch höher gewesen.

Aber noch war die Sache nicht durch. Kissing bekam plötzlich das Nervenflattern. Ein Siebenmeter und zwei freie Würfe vom Kreis waren nicht drin, 50 Sekunden vor dem Ende hatte Haunstetten den Ausgleich geschafft. Nach einer Auszeit war Kissing aber das entschlossenere Team: Beim Stand von 22:22 fasste sich Anne Huber ein Herz, rannte an drei Abwehrspielerinnen vorbei Richtung Tor und schaffte sechs Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 23:22 (10:10) Sieg.

Trainerin Julia Rawein fiel ein Stein vom Herzen: „Dieser Sieg war so wichtig für uns alle. Diesmal haben wir den Kopf behalten, als wir kurz vor Schluss unseren Vorsprung verspielt hatten, und konnten nochmals antworten. Die Mannschaft hat toll gekämpft und defensiv mehr als überzeugt. Im Abstiegskampf zählen nur Siege, und heute ist uns ein hart erkämpfter und nicht immer schön anzuschauender, aber umso wichtigerer Sieg gelungen.“

F. Lang, A. Lang; Kefer (7/3); Pusch (1); Eder (3); R. Gottwald (1); Huber (5); Osterhuber (3); Sirch; Winter (3); Walther; Herrmann; Krüger.

Domenico Giannino (gia)