Eine Punkteteilung gab es für die Kissinger Handballerinnen im ersten Heimspiel der Saison. Beim 19:19 (12:8) gegen die SG Biessenhofen – Marktoberdorf war mehr drin. Zudem verletzte sich eine wichtige Spielerin.
Nachdem die Paartalhalle wieder für den Vereinssport freigegeben worden war, konnten auch die Handballerinnen aus Kissing endlich wieder vor eigenem Publikum auflaufen. Daraus zogen sie enorme Energie, sie waren von Beginn an extrem motiviert und fokussiert.
Darum konnten sie auch einen frühen Schock verkraften: Gerade einmal 73 Sekunden waren gespielt, als Spielmacherin Sarah Gottwald nach einer eigentlich harmlosen Aktion zu Boden ging. Bis sie wieder aufstehen konnte, vergingen mehrere Minuten. Schließlich musste Gottwald auf zwei Mitspielerinnen gestützt vom Feld humpeln. Die erste Diagnose deutet auf eine Knieverletzung hin, Genaueres weiß man aber frühestens in der kommenden Woche.
Doch der SC steckte diesen Verlust gut weg. Vollkommen unbeeindruckt dominierten sie die Begegnung und zogen dank der aggressiven Abwehr bis zum 6:0 nach 12 Minuten ungestört ihre Kreise.
Doch bald erlahmte der Kissinger Schwung. Vorne fehlten etwas die Optionen, bis auf Kreisanspiele und gelegentliche Abschüsse von der Halblinken Irmi Kefer kam jetzt zu wenig. Nach dem 6:4 profitierte Kissing von der hohen Fehlerquote des Gegners, der mit der starken Defensive nicht zurechtkam. Zur Pause waren die Gastgeberinnen so mit 12:8 vorne.
Im zweiten Durchgang jedoch verbesserte sich Marktoberdorf, Kissing konnte den Gegner nicht mehr so erfolgreich vom eigenen Tor fernhalten wie zuvor. Vorne machte sich jetzt das Fehlen der Spielmacherin doch langsam bemerkbar.
Kissing fehlte ein echtes Konzept, nur Einzelaktionen führten noch gelegentlich zu Toren. Die Quote der Ballverluste war hoch, dennoch führte der SC neun Minuten vor dem Ende mit 19:16. Doch ein weiterer Treffer wollte ihm nicht mehr gelingen: Gleich drei verworfene Siebenmeter in der Schlussphase sorgten dafür, dass der SC den Heimsieg doch noch verpasste. Natürlich war da auch etwas Pech dabei, so sprang der letzte Strafwurf vom Innenpfosten an die Latte und dann knapp vor die Torlinie. Aber insgesamt hatte Kissing genug Möglichkeiten, dieses Heimspiel zu gewinnen, das 19:19 (12:8) Endresultat war angesichts des Spielverlaufs eher enttäuschend. Jetzt hofft jeder bei den Handballern, dass die Verletzung von Sarah Gottwald nicht allzu schlimm ist.
Trainerin Julia Rawein zog folgendes Fazit: „Vor dem Spiel wäre ich wohl mit einem Punkt zufrieden gewesen, aber jetzt bin ich es nicht. Es ist bitter, mit Sarah Gottwald eine absolute Schlüsselspielerin zu verlieren und dann auch trotz der guten Vorstellung nur einen Zähler zu holen. Die Mannschaft hat toll verteidigt und als Einheit den frühen Schock weggesteckt. Am Ende gingen uns aber etwas die Kräfte aus und wir haben sehr viel verworfen.“
Lang; Kefer (7/1); Pusch (3); Eder (3); R. Gottwald; Huber (2); Sirch; S. Gottwald; Winter (4); Herrmann; Krüger.
Domenico Giannino (gia)