Generationentreffen in Friedberg – Jugendliche Flinkheit vs. routinierte Besonnenheit
Nach nervenaufreibenden 60 Minuten trennen sich die beiden Teams mit einem letztendlich für beide gerechten 23:23 (14:13) und teilen sich die Punkte im 1. Saisonspiel. Wer jedoch die Mimik der einzelnen Spieler nach dem Schlusspfiff beobachtet hat, sah deutlich mehr Freude in den Gesichtern der Friedberger als bei den Gästen aus Kissing.
Doch von Anfang an: die Kissinger legten furios los und erwischten einen Blitzstart. Nach knapp 8 Minuten stand ein 5:0 für die Gäste auf der Anzeigetafel und es sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus. Aber diese Rechnung hatten die Paartaler ohne die routinierte Linie IV gemacht. Mit den erfahrenen Rückraumspielern Kappler und Rosenberger verkürzten die Friedberger bis zur Halbzeit auf 14:13 aus Sicht der Kissinger.
In der 2. Spielhälfte glichen die Gastgeber sofort aus und gingen in der 33. Spielminute das erste Mal in der Partie mit 15:14 in Führung. Für die Kissinger war gerade die Chancenauswertung zu Beginn der zweiten 30 Minuten ein großes Manko und so musste man den beständigen 1-2 Tore Rückstand zähneknirschend in Kauf nehmen. Erst die Einwechselung von A-Jugend Torwart Nico Tolks in der 48. Minute (Spielstand 18:20) brachte die dringend benötigte Initialzündung und die Kissinger überholten die Friedberger zum 23:22 fünf Minuten vor Schluss. Auf beiden Seiten machten die Abwehrreihen inklusive der Torhüter dicht und es herrschte für vier Minuten absolute Torflaute. Erst 30 Sekunden vor Schluss gab es wieder ein Tor – leider auf der falschen Seite aus Kissinger Sichtweise: Ausgleich zum 23:23. Die verbleibenden Sekunden konnten die Paartaler nicht mehr zum ersehnten Siegtreffer nutzen und die Hupe beendete die spannende Partie. Die Punkteteilung scheint für beide Seiten gerecht, denn ein Urteil, welche Mannschaft besser gespielt hat, ist nur schwer zu fällen. Beide Spielweisen könnten unterschiedlicher nicht sein: bei den Friedbergern zeigt sich die besonnene Routine wohingegen sich die Kissinger mit ihrem Durchschnittsalter von 18 Jahren und der daraus resultierenden Unerfahrenheit äußerst schwer taten. Trotzdem ist Trainerin Steiner zufrieden mit der gezeigten Leistung: „Gegen diese Handballgeneration voller Siegeswillen muss man erst mal dagegenhalten – und das nur mittels jugendlichem Elan. Ich bin beeindruckt von den Jungs, dass sie auch nach einem Rückstand nicht aufgegeben haben und wir im ersten Spiel die Punkteteilung erkämpft haben. Vor allem Matthias Lang und Nico Tolks haben uns einen gewaltigen Schritt nach vorne gebracht.“
Es spielten:
Kissinger SC: Leuprecht (1.-48.), Tolks (48.-60.); Zechmann (6), von Trotha (6), Ochsenmayer (5), Lang (2), Schneider (2), Kienle (1), Barth (1/1), Schmalz, Brandl.
Friedberg IV: Seidler, Böhm (beide TW); Grünaug (7/2), Kappler (4/1), Wüpping (5), Rosenberger (3), Freiding (2), Bretthauer (1), Knittl (1), Neumeier, Luderschmid, Schmid, Vrbensky.