Der KSC verlor das Derby gegen den TSV Friedberg II mit 25:30 und bleibt damit weiter im Tabellenkeller.

Die Paartalhalle war gut gefüllt, aber die Mannschaft der Gastgeber hatte auch wegen ihrer Verletzungssorgen nur die Außenseiterrolle inne. Der Vorletzte muss seit einiger Zeit auf vier Stammspieler verzichten, besonders das Fehlen der beiden Shooter Peter König und Johannes Sumperl hat zu der schlechten Platzierung des SC beigetragen.

Friedberg hingegen hat einen Lauf. Die junge Mannschaft von Trainer Marcus Wuttke, in der ein Großteil des Kaders seine erste Saison bei den Herren spielt, steht auf dem zweiten Rang in der Landesliga Süd und ist mit zwei Siegen in die Rückrunde gestartet. Und die Herzogstädter übernahmen früh das Kommando.

Ihre harte 6 – 0 – Abwehr stellte die Kissinger immer wieder vor große Probleme. Dazu hatte Keeper Daniel Eberle einen Glanztag erwischt. Der ersatzgeschwächte Rückraum der Gastgeber machte gegen die aufmerksame und bewegliche Deckung der Gäste keinen Stich, nur mit Einzelaktionen und ein paar Mal über die beiden Außen war es dem SC möglich, Treffer zu landen.

Friedberg konnte sich vor allem auf seine beiden Shooter Marcus Bernhard und Alexander Kurtenbach verlassen, die vom schnellen Mittespieler Stefan Knittl immer wieder gut in Szene gesetzt wurden. Über ein frühes 5:2 führte der TSV nach einer Viertelstunde mit 10:4.

Kissings Trainer Dieter Braun wechselte seinen Torwart, für Bernhard Kapfer, der einige Jahre in Friedberg aktiv war, kam Florian Metger in den Kasten, der einige gute Paraden zeigte. Aber dank seiner starken Abwehr hatte Friedberg die Partie stets im Griff, trotz einiger Fehlwürfe führte der Zweite zur Pause mit 15:8.

Zum Wiederanpfiff überraschte Braun den TSV mit einer offensiven 3 – 3 – Deckung. Mit dieser Abwehrformation hatte Friedberg gehörige Probleme, die drei vorgezogenen Kissinger Defensivakteure behinderten das Angriffsspiel der Gäste erheblich. Jetzt ließ der TSV ein wenig die letzte Konsequenz vermissen, auch in der Abwehr waren die Gäste nicht mehr so aggressiv und aufmerksam wie vor der Pause.

Doch Kissing kam nie näher als auf vier Tore heran. Mitte der zweiten Hälfte führte Friedberg mit 22:16. Der Partie fehlte die Spannung, es war klar, das sich die Gäste den Derbysieg nicht mehr nehmen lassen würden. Immer, wenn sich die Herzogstädter auf ihre Stärken besannen, klingelte es im Kissinger Kasten.

Auch die rote Karte für Marcus Bernhard nach 58 Minuten wegen seiner dritten Zeitstrafe änderte nichts am prestigeträchtigen Erfolg für Friedberg. Der Zweite besiegte den Vorletzten verdient mit 30:25 (15:8), auch wenn die zweite Hälfte keinen so souveränen Gast mehr sah.

Friedbergs Trainer Marcus Wuttke freute sich über den Erfolg: „In der ersten Halbzeit war unsere Abwehr bärenstark, auch Daniel Eberle hat super gehalten. Dann haben wir uns etwas verunsichern lassen von der offensiven Kissinger Deckung, aber das Spiel haben wir dennoch sicher nach Hause gebracht. Die Mannschaft hat seit Saisonbeginn eine tolle Entwicklung genommen, sie hat Spaß am Handball und überzeugt durch ihre Abwehrstärke und ihre Geschlossenheit.“

Kissing: Metzger; B. Kapfer; Ballkow; Buschendorf; Baur (2); Dachser (5); Fuchs; Jüschke (5); Schneider; Lackner (1); Reichel (5/1); Sannwald (1); Füsi (6); Barth