Die Kissinger Handballer haben am Sonntag in der Bezirksoberliga eine hohe Niederlage kassiert. Beim 14:36 (7:14) waren sie zu Hause gegen Aichach komplett chancenlos.
Ohne ihren gefährlichsten Werfer Felix Heger gingen sie in die Partie gegen Aichach, den Zweiten der Bezirksoberliga. Beim Nachbarn spielen einige frühere Friedberger, die teilweise Erfahrung in der Bayernliga gesammelt haben. Der KSC, der mit nur einem Zähler am Tabellenende steht, konnte dagegen nur zehn Spieler aufbieten.
Aber trotz der schweren Voraussetzungen versuchten die Kissinger zunächst alles. Vorne lief ohne Heger wenig zusammen, vor allem die Gefahr aus der Distanz war kaum da. Ein 2:5 nach zehn und ein 4:10 nach 20 Minuten verdeutlichten die Probleme in der Offensive dieser ersatzgeschwächten Mannschaft.
Noch hielt sich der Rückstand aber einigermaßen in Grenzen, Und bis zum Seitenwechsel kam Kissing noch halbwegs glimpflich davon. Aichach, das wohl keine Chancen mehr auf die Meisterschaft hat, war zwar klar überlegen. Aber ein Pausenrückstand von 7:14 war noch ein ordentliches Resultat angesichts der Kissinger Personalprobleme.
„Wir haben uns im Angriff unglaublich schwer getan“, so Trainerin Patricia Hollerweger. „Selten kamen wir gegen die gut stehende Abwehr von Aichach durch und wenn, dann haben wir auch viel verworfen. Das war ärgerlich, denn unser Gegner hat vor der Pause auch viel vergeben und sich einige technische Fehler geleistet.“
Doch im zweiten Durchgang kollabierte die Mannschaft. Defensiv war keine Gegenwehr mehr vorhanden. Die schnellen und konterstarken Aichacher Spieler hatten keine Mühe, Tor um Tor nachzulegen. Offensiv waren Druck und Tempo endgültig weg, Fehler und Ballverluste häuften sich.
Kissing war jetzt komplett chancenlos. Nach 40 Minuten lagen die Handballer mit 10:20 hinten, eine Auszeit Mitte des zweiten Durchgangs beim Stand von 11:25 half nicht. Elf Minuten ohne Treffer ließen den Rückstand bis acht Minuten vor dem Ende auf 12:31 anwachsen.
Nach 60 schlimmen Minuten für alle Kissinger Fans stand ein 14:36 (7:14) auf der Anzeigentafel der Paartalhalle. Der Tabellenletzte hat ersatzgeschwächt gegen ein Spitzenteam gespielt, aber eine solche Packung muss erst einmal verdaut werden.
„Nach der Pause ging gar nichts mehr, die Leistung war eine Katastrophe“, meint Hollerweger. „Wir haben die Bälle oft einfach weggeschmissen, kein Rückzugsverhalten gezeigt und wurden am Ende einfach überrannt. Aber wir waren auch stark ersatzgeschwächt. Es hilft nichts: Wir müssen den Mund abwischen und weitermachen.“
Böhm; Schmalz (2); Ußling; Kreft (1); Cless M.; Cless R. (2); Brandl (3); Glöttner (1);
Bieringer (2); Nolte (3/1).
Die Kissinger Damen haben auch ihr zweites Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Zu Hause gab es am Sonntag einen 29:24 (16:10) Sieg gegen den VfL Günzburg.
Die Handballerinnen waren bereits am Freitagabend beim Nachholspiel gegen Schwabmünchen 2 im Einsatz. Nach dem Erfolg beim Vorletzten wartete am Sonntag, nur gut 43 Stunden später, der VfL Günzburg in der Paartalhalle.
Aber die Damen dominierten die Partie von Beginn an. Die Abwehr und die beiden Torhüterinnen ließen anfangs fast gar nichts zu. Günzburg schaffte seinen zweiten Treffer erst in der 13. Minute. Der VfL, der vor der Saison aus Personalmangel seine Bayernliga-Mannschaft zurückgezogen und die Zweite mit der Ersten zusammengelegt hatte, fand bis zur 18. Minute offensiv fast gar nicht statt. Kissing führte da schon mit 9:2.
„Anfangs haben wir die offensive Abwehr von Günzburg förmlich überrannt und konnten uns zahlreiche Topchancen erspielen“, freut sich Trainerin Julia Rawein. „Davon haben wir zwar zu wenig genutzt. Aber weil unsere Abwehr im Vergleich zum Freitag viel besser aufgetreten ist, haben wir trotzdem früh schon deutlich geführt. Erst, als uns durch die Doppelbelastung ein wenig die Puste ausging und wir das Tempo reduziert haben, kam Günzburg etwas näher heran.“
Bis zum 10:3 nach 20 Minuten waren die Gastgeberinnen drückend überlegen. Danach jedoch nahm Kissing den Fuß vom Gas und zeigte einige leichtere Konzentrationsmängel. Vorne fehlte es manchmal an der letzten Konsequenz, hinten ließen die Damen jetzt mehr zu. Doch mit der 16:10 Pausenführung waren sie noch nicht unter Druck.
Günzburg, das nur mit zehn Spielerinnen angereist war, konnte die Kissinger Handballerinnen auch nach der Pause kaum gefährden. Der frühere Dritte der Bezirksoberliga, der jetzt das dritte Spiel in Folge verloren hat und auf Rang fünf abgerutscht ist, kam nicht entscheidend heran.
Kissing machte aus dem Rückraum viel Druck. Besonders Lisa Neumeier und Sarah Gottwald, die mit acht Treffern am Sonntag die beste Werferin war beim KSC, gelangen viele gute Aktionen. So waren die Gastgeberinnen auch im zweiten Durchgang immer vorne.
Über ein 20:13 und ein 27:18 steuerten sie dem elften Sieg im zwölften Saisonspiel entgegen. Der 29:24 (16:10) Heimsieg sorgt dafür, dass die Kissinger Damen im Fernduell mit Niederraunau um die Tabellenspitze der Bezirksoberliga weiterhin einen Minuszähler weniger besitzen.
„Das war heute wieder eine sehr gute Teamleistung, was man auch an der Torverteilung sieht“, meint Rawein. „Jetzt heißt es sich regenerieren und uns für den nächsten Sonntag auf Gundelfingen vorbereiten. Das Heimspiel heute war um einiges besser als der Auftritt am Freitag. Das stimmt uns optimistisch für die schwere Partie gegen den früheren Landesligisten am kommenden Wochenende.“
Rohrmoser; Wiesenberg; Sirch (4); Ruh (2); Neumeier L. (5/3); Zerbs (2); Gottwald (8);
Winter (4); Neumeier H. (3); Birnkammer (1); Schmuhalek.
Domenico Giannino