Mit der herben 18:27 (4:13) Niederlage in Herrsching haben die Kissinger Handballerinnen einen ernsten Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga hinnehmen müssen. Der direkte Konkurrent konnte seinen Rückstand auf den SC so bis auf einen Zähler verkürzen.
Kurz vor der Partie musste Kissing den Ausfall von Johanna Pohn hinnehmen. Die Torfrau war umgeknickt und musste ins Krankenhaus. Ihre Bänderverletzung ließ einen Einsatz nicht zu, für sie stand Franziska Lang zwischen den Pfosten.
Kissing belegt in der Landesliga den Relegationsplatz, Herrsching folgt direkt dahinter und hatte vor der Partie drei Punkte Rückstand. Der Niederlage im direkten Duell half also einem der schärfsten Konkurrenten der Handballerinnen im Kampf um den Klassenerhalt enorm.
Die Grundlagen für ihren Erfolg legten die Oberbayern bereits in der ersten Hälfte. Kissing erwischte einen schwachen Start, schon nach sieben Minuten war beim Stand von 0:3 eine Auszeit fällig. Der Auftritt der Gäste verbesserte sich danach aber nicht, Kissing traf kaum einmal ins Tor und leistete sich enorm viele technische Fehler.
Herrsching verteidigte in einer offensiveren Formation, damit kam der SC nicht zurecht. Fehlpässe und Fangfehler verhinderten erfolgreiche Torabschlüsse, bis zur Pause konnten die Gäste nur ganze viermal einnetzen. Nach dem 3:5 schaffte Herrsching so sechs Treffer am Stück, Kissing blieb dabei elf Minuten torlos. Zur Pause stand es bereits 4:13.
Nach dem Seitenwechsel verbesserte sich der Auftritt der Handballerinnen etwas. Sie wollten sich nicht abschlachten lassen und kämpften nun gegen die Niederlage an. In einer Partie, in der beide Teams zahlreiche technische Fehler produzierten, steigerte sich Kissing und sorgte sogar beinahe für eine Resultatsverbesserung.
Das Spiel konnten die Damen jedoch nicht mehr drehen. Zwischenstände von 10:18 und 14:22 zeugten von der Überlegenheit von Herrsching. Defensiv hatte der SC auf eine 5 – 1 – Formation umgestellt, auf der vorgezogenen Position wechselten sich Anne Huber und Leonie Meißner ab. Diese Abwehr funktionierte gut gegen das laufintensive Spiel der Gastgeberinnen. Kissing konnte aber im Angriff weiterhin nicht überzeugen, die Fehlerquote blieb hoch. Das führte zu einer ernüchternden 18:27 (4:13) Niederlage.
Trainerin Julia Rawein zog folgende Bilanz: „Unser Auftritt in der ersten Hälfte war eine Katastrophe. Da ist uns gar nichts gelungen, diese Leistung ist unerklärlich. Im zweiten Durchgang hat sich die Mannschaft aber verbessert, sie hat mit viel Einsatz und Kampfgeist gezeigt, dass sie sich nicht so einfach geschlagen geben will. Die Niederlage war dennoch nicht zu vermeiden nach dieser schlimmen ersten Halbzeit.“
Lang; Kefer; Eder (1); Kalischko; Huber (4); Karrer (1); Schmidt (2); Meißner (5/2); S. Gottwald (5/1); Winter; Krüger; Rankl.
Domenico Giannino (gia)