Ganz knapp haben die Kissinger Handballerinnen im Heimspiel gegen München Laim etwas Zählbares verpasst. Beim 27:28 (10:11) gegen den Fünften der Landesliga präsentierten sie sich kampfstark, agierten aber vor dem Tor manchmal zu umständlich.
In der trotz sommerlicher Temperaturen gut gefüllten Paartalhalle konnte der SC am Sonntagnachmittag beinahe in Bestbesetzung auflaufen. Nur Irmgard Kefer war aus privaten Gründen verhindert, der Rest des Kaders stand Trainerin Julia Rawein zur Verfügung. Für Kefer rückte die Co – Trainerin Rebecca Gottwald in die Mannschaft, nach einer längeren Pause hatte sie beschlossen, ihrem Team auf dem Parkett wieder zu helfen.
Kissing startete schwungvoll, nach acht Minuten waren die Gastgeberinnen mit 4:2 vorne. Danach verlor der SC aber komplett den Faden. Zwölf Minuten lang trafen die Damen nicht einmal ins Tor, stattdessen traten sie unkonzentriert auf, gaben mehrfach leichtfertig den Ball her und verteidigten pomadig. Nach 20 Minuten musste man als Fan der Kissingerinnen Schlimmes befürchten, Laim hatte mit dem 9:4 alles im Griff und der SC lief nur hinterher.
Doch in der Folge kämpfte er und holte fast den gesamten Rückstand auf. Sarah Gottwald kehrte auf das Feld zurück und übernahm gemeinsam mit der sehr agilen Leonie Meißner im Rückraum das Kommando. Die Quote der Ballverluste ging jetzt gegen Null, Kissing verteidigte jetzt auch viel aggressiver. So kam der SC bis zur Pause wieder auf 10:11 heran.
Nach Wiederbeginn sahen die Zuschauer in der Paartalhalle ein umkämpftes Handballspiel zwischen zwei Teams auf Augenhöhe. Kissing hatte seine Schwächephase endgültig überwunden, lag aber aufgrund von kleineren Unkonzentriertheiten bei eigenem Ballbesitz lange mit einem oder zwei Toren zurück.
Erst in der Schlussphase konnte der SC kurzzeitig auf einen Sieg hoffen, als er sieben Minuten vor dem Ende auf 25:23 stellten konnte. Aber danach trafen die Damen vorne zu oft die falsche Entscheidung, Laim nutzte seinen wurfgewaltigen Rückraum dazu, die Partie erneut zu drehen. Kissing brauchte hingegen zu viele Versuche zu einem Torerfolg, so dass der SC mit einem 27:28 Rückstand in den letzten Angriff der Partie ging. Nicki Seitz, welche im zweiten Durchgang fast nach Belieben getroffen hatte, übernahm schließlich die Verantwortung, ihren Wurf konnte die Laimer Torfrau mit wenigen Sekunden auf der Uhr aber abwehren. Damit setzten sich die Gäste mit 27:28 (10:11) durch und verteidigten Rang fünf, Kissing bleibt Zehnter.
Trainerin Julia Rawein hat trotz allem viel Gutes gesehen: „Schade, dass wir uns nicht belohnen konnten für die engagierte Vorstellung. Nur bei dem Einbruch in der ersten Hälfte haben wir nicht überzeugt, ansonsten war das eine richtig gute Partie. Zum Gewinn von etwas Zählbarem haben da nur Kleinigkeiten gefehlt. Wir konnten viele Varianten ausprobieren und haben wertvolle Erfahrungen gesammelt auch für die kommende Saison.“

Lang; Pusch; Eder (1); R. Gottwald (1); Huber (5); Lackner (1); Kalischko; Meißner (5/1); S. Gottwald (6/1); Winter (1); Herrmann (1); Sirch; Bindal; Seitz (6).

Domenico Giannino (gia)