Die Kissinger Damen bleiben nach der 17:23 (8:11) Niederlage gegen Dachau weiter in akuter Abstiegsgefahr. Trotz einer engagierten Abwehrleistung konnten die Handballerinnen ihr Heimspiel nicht gewinnen.

Das lag auch an der dünnen Personaldecke. Rückraumschützin Steffi Schmidt musste mit einer Schleimbeutelentzündung in der Schulter passen, sie konnte ihren Wurfarm nicht richtig bewegen. Angeschlagen waren zudem Linksaußen Dorothee Zerbs, die dann auch nur in der ersten Hälfte eingesetzt werden konnte, und die einzige Torfrau im Kader. Ann – Kathrin Lang war beim Einwerfen auf einen Ball getreten und umgeknickt.

Irmgard Kefer aus der Zweiten verstärkte das Kissinger Team, das nur drei Feldspielerinnen auf der Bank sitzen hatte. Und die Kissinger Katzen begannen engagiert, gegen den Aufsteiger sollte der erste Rückrundensieg her. In der Abwehr verteidigten sie aufmerksam und hart, Dachau kam kaum zu Toren.

Doch vorne machte sich das Fehlen von Schmidt bemerkbar. Kissing fehlte so seine gefährlichste Angreiferin, und die anderen taten sich schwer. Da im Positionsspiel ohne einen echten Shooter nicht viel ging, versuchte der SC, durch viel Bewegung und häufiges Auflösen an den Kreis Lücken zu schaffen.

Die Partie war sehr zäh und auf beiden Seiten von technischen Fehlern geprägt. In der ersten Hälfte lag Kissing fast immer knapp zurück, Dachau schaffte es aber nie, wirklich wegzuziehen. Als Trainer Knut Seidel auf eine 5 – 1 – Deckung umstellte, um die starke gegnerische Mitte aus dem Spiel zu nehmen, kam Kissing in Fahrt. Der 7:7 Ausgleich gelang dann nach 20 Minuten im dritten Versuch, zuvor hatte der SC zwei freie Würfe vergeben.

Doch bis zur Pause häuften sich vorne wieder die Fehler, Kissing spielte zwar engagiert, aber oft sehr chaotisch. Ohne echten Shooter lief das Angriffsspiel nur schleppend, ständig wurde eine Akteurin der Gastgeber beim Versuch, an mehreren Abwehrspielerinnen vorbei zu gehen, gestoppt. Zur Pause führte Dachau mit 8:11.

Im zweiten Durchgang ging es dann genau so weiter. Es fielen wenig Tore, die Abwehrreihen und die technischen Fehler dominierten. Doch von Letzteren machte Kissing immer ein paar mehr als Dachau, so dass die Gäste jetzt langsam den Vorsprung ausbauen konnten. Über ein 11:13 und ein 12:15 kam Dachau mit 12:17 in Front.

In der Schlussphase fehlte Kissing ein wenig die Kraft, kein Wunder, da man fast keine Wechselmöglichkeiten besaß. So konnte Dachau einen hart erkämpften 17:23 (8:11) Sieg feiern. Mit seiner angespannten Personalsituation wird es der SC schwer haben, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien.

„Wir haben 60 Minuten lang gut gekämpft und eine starke Abwehr gespielt“, bilanzierte Coach Seidel. „Vorne sind uns leider zu viele Fehler unterlaufen, da haben die Abstimmung und die Konzentration gefehlt. 17 Tore sind wenig für uns, 23 Gegentore aber sind im Rahmen. Langsam müssen wir punkten, am nächsten Wochenende wartet ein schweres Auswärtsspiel beim Dritten auf uns.“