Gut gespielt, aber wieder nicht nichts Zählbares. Dieser Satz trifft in dieser Saison nur zu gut auf die 1. Herrenmannschaft des Kissinger SC zu. Gegen den Tabellenersten TV Gundelfingen zeigte man in heimischer Halle bis zur 48. Minute eine sehr gute Leistung, mit der man auch das Spiel gewinnen könnte. Jedoch hörte man in den letzten 12 Minuten mit dem strukturierten Handball auf und verlor das Spiel mit 20:27 (11:13).

In der ersten Halbzeit hatten die Blau-Weißen die Gäste sehr gut im Griff und ließen die Gegner nie wirklich ihr konzipiertes Spiel aufbauen. Zwar geriet man immer wieder in einen 2-3 Tore Rückstand, jedoch stimmte in den ersten 30 Minuten die Einstellung vom Team und so behielten die Kissinger stets den Anschluss und ließen sich nie abschütteln.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in der Abwehr kauften die Gastgeber den Gundelfingern immer mehr den Schneid ab. Die Problematik lag im zerfahrenen Angriff: zu viele Einzelaktionen und eine mangelhafte Chancenauswertung hinderten den KSC daran in Führung zu gehen. Trotzdem blieb man immer in Schlagweite und mit einem durchaus akzeptablen 11:13 Rückstand ging es in die Kabine.

Die 2. Halbzeit begann für die Kissinger optimal: durch schnellen Kombinationshandball und mit der passenden Einstellung kämpfte man sich immer wieder bis auf ein Unentschieden an. Jedoch verlor man ab dem letzten Viertel immer mehr den Faden und die Gundelfinger kamen immer mehr ins Spiel. Vor allem die Konter brachten die Kissinger immer wieder in die Bredouille.

Die Abwehr arbeitete ohne Konzept und durch fehlende Einhaltung der Absprache lud man die Gäste förmlich ein, den Vorsprung auszubauen. Innerhalb der letzten 12 Minuten bekamen die Kissinger 9 Gegentore und selbst hatten die Blau-weißen mit dem konzeptlosen Spiel im Angriff  nur selten Torerfolg. In dieser Phase verspielte man sich alles, was man sich vorher mühsam erarbeitete und so verlor man das Spiel unnötig hoch mit 20:27. Das Fazit von Trainerin Anita Steiner ist deutlich: „Wir hatten die Gundelfinger schon fast im Griff, jedoch waren wir am Ende schlichtweg überfordert und haben das Spiel ohne Gegenwehr und leichtfertig hergegeben. Wir müssen einfach lernen, dass ein Spiel 60 Minuten dauert und dürfen nicht schon vorher kopfmässig aufhören.“

In der nächsten Woche geht es auswärts gegen den TSV Gersthofen, die aktuell auf dem vorletzten Platz liegen. Dieses Kellerduell ist ein „4-Punktespiel“ und um nicht den Anschluss zu verlieren, müssen die Punkte nach Kissing geholt werden.

 

Es spielten:

Leuprecht, Fischer (beide TW); von Trotha (2), Zechmann, Barth, Fuchs (2), Schneider (3), Zaja (1), Reichel (8/4), Bieringer (1), Sannwald M. (3), Bossauer, Sannwald B.

 

(jura)