Rein auf dem Papier schien das Lokalderby eine klare Angelegenheit zu werden, doch Friedberg wurde dabei seiner Rolle als Favorit nur teilweise gerecht und der Tabellenletzte Kissing hielt immer wieder den Anschluss. Das 29:32 Endergebnis (Halbzeit 15:15) ist für die Kissinger ärgerlich, denn bis zum Ende blieb die Hoffnung aus diesem Spiel zumindest einen Punkt mitzunehmen.

Mit einem Spielstand von 2:2 in der 11. Minute begann das Spiel zögerlich und die Blau-Weißen stellten mit einer kompromisslosen Abwehr und einem in der Anfangsphase gut aufgelegten Stefan Leuprecht im Tor die Friedberger immer wieder vor Probleme. In der kompletten ersten Halbzeit spielten die KSCler im Angriff frech und ohne Hemmungen und erarbeiteten sich durch ein konsequentes Zusammenspiel die Tore. Die Führung wechselte in den ersten 30 Minuten immer wieder hin und her und trotz des „Derbycharakters“ blieb das Spiel stets sportlich fair. Zieht man aus der ersten Halbzeit eine Bilanz, so wäre das Unentschieden für beide Seiten verdient gewesen.

Der zweite Durchgang startete zunächst genau im gleichen Rhythmus: Friedberg erhöhte auf 15:16, ein Doppelschlag von Linksaußen Lars Reichel brachte die Kissinger mit 17:16 in Führung und Friedberg glich wieder auf 17:17 aus. Ab der 45. Minute jedoch sah man den Gastgebern den enormen Kräfteverschleiss an und die offensive Abwehr agierte nicht mehr mit der letzten Konsequenz. Jo Luderschmid erhöhte mit einigen humorlosen Würfen auf eine 4-Tore-Führung von 24:28 für die Gäste, doch die Kissinger gaben sich an diesem Tag noch nicht geschlagen und schafften in der 57. Spielminuten den 28:29 Anschlusstreffer. Ab diesem Zeitpunkt wachten auch die knapp 200 Zuschauer auf und in der bisher sehr ruhigen Halle entstand etwas Stimmung – nicht zuletzt auch durch einige fragwürdige Entscheidungen des sonst sehr souveränen Schiedsrichtergespannes. Anstatt jedoch diese Stimmung in der heimischen Halle auszunutzen, spielten die KSCler kopflos und statt des ersehnten Ausgleichs fiel das 28:31 und mit einer Zeitstrafe in der 59. Minute für die Gastgeber schwammen nun endgültig die Felle davon. Das letztendliche Ergebnis mit 29:32 scheint zunächst schmeichelhaft angesichts der Tabellensituation, doch wäre für die Kissinger eindeutig mehr drin gewesen. Am Ende können die Mannen rund um Anita Steiner aus diesem Spiel trotzdem Selbstvertrauen schöpfen, denn bis zur 58. Minute war das Spiel komplett offen und man konnte mit dem eindeutigen Favoriten Schritt halten. Diese Leistung wird man auch nächste Woche gegen den Tabellendritten TSV Schwabmünchen brauchen, um dort weiter auf Punktejagd zu gehen.

Es spielten:

Kissinger SC: Fischer, Leuprecht (beide TW), von Trotha, Baur, Fuchs, Schneider, Bieringer, Barth (1), Jüschke (1), Zaja (1), M. Sannwald (3), Zechmann (5), B. Sannwald (6), Reichel (12/5).

TSV Friedberg III: Schwarz (TW), Garcia, Seitz, M. Luderschmid, B. Luderschmid (1), Morbitzer (1), Stehr (1), Baur (2), Guba (3/2), Schwair (5), Weigl (5), Weiss (6/1), J. Luderschmid (8).