Im Nachbarschaftsderby Friedberg III gegen Kissing behält am Ende der Gastgeber Friedberg mit 22:20 (13:9) die Punkte daheim. Beide Teams liegen jetzt punktgleich mit 8:4 Punkten im oberen Mittelfeld der Tabelle.
Kissing startete zunächst verhalten in die Partie, Angriff- und Abwehraktionen wurden nur halbherzig gespielt und gleich in den ersten fünf Minuten wurden noch dazu zwei Konter verworfen. Auf der gegnerischen Seite hatte es Friedberg auch nicht eilig und baute ihr eigenes Angriffsspiel gemächlich auf. 2:2 hieß es nach 8 gespielten Minuten, das erhoffte schnelle und spannende BOL-Spiel schien sich nicht zu entwickeln. Bis zur Halbzeit änderte sich dieses Bild auch nicht mehr: der KSC spielte unpräzise und kopflos im Angriff, die Abwehr kam meist einen Schritt zu spät. Die großen Lücken nutzte der TSV dankbar und setzte sich zur Halbzeit auf 13:9 ab.
Der bereits in der 20. Minute eingewechselte Niko Tolks im Kissinger Gehäuse initiierte die Aufholjagd in Halbzeit 2. Tolks nahm den Friedbergern einige gute Chancen weg und Kissing verkürzte innerhalb weniger Minuten von 10:15 auf 13:15.
Zum ersten Mal in der Partie war die ganze Mannschaft voll konzentriert und angeführt von einem starken Abwehrchef David Zaja setzten die Kissinger die Friedberger unter Druck. Auch das anfangs sehr einfallslose Angriffsspiel der KSCler bekam frischen Wind und man knüpfte ansatzweise an die Leistung aus den vergangenen Spielen an. Doch die Chancen blieben immer noch zu oft ungenutzt, aus aussichtsreichen Positionen wurde das gegnerische Aluminium und die beiden starken Keeper Weymann und Eberle öfter getroffen als das Tor. Ein Doppelpack vom eingewechselten Julius Brandl brachte den Anschlusstreffer zum 16:15, der Ausgleich zum 19:19 fiel in der 25. Minute. Mit dem Ausgleich wurde Friedberg nervös und brachte mit Wuttke und Heekeren die zwei stärksten Spieler im Rückraum zurück. Gegen diese Routine auf dem Spielfeld hatten die Kissinger wenig dagegenzusetzen, Wuttke machte 20 Sekunden vor Spielende mit dem 22:20 für Friedberg den Sack zu.
Trainerin Steiner war enttäuscht nach dem Spiel, nicht über die Niederlage, sondern über die Leistung der Mannschaft in der 1. Hälfte: „Wir haben nicht ansatzweise das gespielt, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Jede Niederlage ist natürlich ärgerlich, aber gegen diese Friedberger Aufstellung kann man den Punktverlust verschmerzen. Es ist aber trotzdem gut zu wissen, dass auch Spieler, die sonst selten spielen – wie Niko Tolks und Julius Brandl – auf Abruf bereit sind. Beide haben heute eine super Partie abgeliefert und waren ausschlaggebend für die Aufholjagd. Auch Simon Schneider hat heute eine bemerkenswerte Leistung abgerufen und auf fast jeder Position gespielt, wo Not am Mann war.“
Kissing ist am kommenden Wochenende spielfrei, dann wartet am 13. November mit Tabellenführer Gundelfingen auswärts eine schwere Aufgabe auf die Paartaler.
Kissinger SC:
Leuprecht, Tolks (beide TW); von Trotha, Ruf, Bergner (1), Zaja, Antonitsch (5/1), S. Schneider (3), Heger, Lohse (5), Brandl (2), T. Schneider (4).
TSV Friedberg III:
Weymann, Eberle (beide TW); Settele (2), M. Schneider (2), Luderschmid, Heekeren (6), Hartl (1), Wuttke (4), Scheiber (3), Schupp (3/1), Schwair (1), Morbitzer, Dorsch, Wiesner.