Das Kellerduell am Adventssonntag endete für die Kissinger Handballer erfreulich und die Abstiegskonkurrenz TSV Göggingen II wurde mit einem 35:31 Sieg bezwungen.

Die Aufstellung der Gäste bereitete den KSClern vor der Partie ein leichtes Zittern, denn mit den beiden bayernligaerfahrenen Max Held und Stephan Prihoda und dem ehemalige Drittligaspieler Floppi Pfänder lief einiges an Erfahrung auf – Erfahrung, die dem jungen Team der Kissinger die ganze Saison über fehlte.

Die „jungen Wilden“ der Blau-Weißen machten jedoch ab der 1. Spielminute klar, wie wichtig dieses Spiel und die Punkte für die Mannschaft ist. Schier kompromisslos agierten die Paartaler in der offensiven Abwehr und ließen den Rückraum der Gögginger – besetzt mit den drei Altstars – nie wirklich ins Spiel kommen. Einzig und allein die präzisen Distanzwürfe von Held, Pfänder und Prihoda fanden anfangs ihr Ziel, doch ansonsten lief im Gögginger Angriff nichts rund. Auf der Gegenseite schalteten und walteten die Blau-Weißen fast nach Belieben und mit viel Druck auf die Abwehr fanden sie meist die richtigen Lücken. Über 6:6 (10. Min) und 11:11 (24. Min) blieb das Spiel bis zur Halbzeit für beide Seiten offen und Kissing konnte mit einem hauchdünnen 15:14-Vorsprung in die Kabine gehen. Die Ansprache von Trainerin Steiner in der Halbzeit bestärkte die KSCler und gleich zu Anfang der 2. Spielhälfte zogen die junge Truppe das Tempo nochmal an. Mit Erfolg: Innerhalb weniger Minuten erarbeiteten sich die Paartaler einen 5-Tore-Vorsprung von 22:17. Im Angriff lief an diesem Tag alles für die Gastgeber, ob über den wurfgewaltigen Rückraum mit Szulc, Buschendorf, Barth, Sannwald oder über die schnellen Außen Reichel, Bieringer, von Trotha – fast jeder Ball fand sein Ziel im Tor. Auch die Abwehr stellte die Gögginger vor immer mehr Probleme, sehr früh kamen die Kissinger ihnen entgegen und so fanden die Gäste selten ein leichtes Durchkommen. Die Distanzwürfe aus der 1. Halbzeit zogen auch nicht mehr wirklich, denn Torwart Stefan Leuprecht erwischte an diesem Tag schier unhaltbare Bälle und war mehr als nur ein sicherer Rückhalt im Tor. In der 49. Spielminute (28:23) ein kurzer Schock: Rückraumshooter Manuel Buschendorf wurde mit seinen dritten Zweiminuten mit Rot vom Platz gestellt. Trainerin Steiner fackelte nicht lange, der A-Jugendliche Philipp Zechmann wurde nachnominiert und übernahm den Part von Buschendorf übergangslos. Die Kissinger waren in der 2. Spielhälfte zu dominant für die hilflos wirkenden Gögginger und ließen sie nicht mehr rankommen. Über 30:26 (52. Minute) spielten die Kissinger vor einem begeisterten Publikum die Zeit herunter und mit einem 35:31 endete das Kellerduell. In den gesamten 60 Minuten gaben die Paartaler kein einziges Mal das Heft aus der Hand und lagen nie zurück. Auch das unterschiedliche Strafenverhältnis von 9:3 Zweiminutenstrafen brachte sie nie aus dem Konzept und Trainerin Steiner gibt sich nach diesem Sieg erleichtert: „Diese zwei Punkte bringen uns tabellentechnisch richtig viel – wir haben das erste Mal diese Saison die rote Laterne abgegeben und auch im direkten Vergleich gewinnen wir bisher gegen beide Mannschaften. Heute hat der Torwart den Unterschied gemacht – Leuprecht war einmal mehr eine Bank im Tor und seine Vorderleute haben 60 Minuten lang Vollgas gegeben, egal wer eingewechselt wurde.“

Die sehr stabile Vorstellung der Kissinger kann Selbstvertrauen geben, wenn am kommenden Samstag der TSV Bobingen zum Rückrundenauftakt in der Paartalhalle gastiert.

Es spielten: Fischer, Leuprecht (TW); von Trotha (3), Buschendorf (8), Baur, Barth (2), Fuchs (1), Schneider (1), Szulc (6), Reichel (5/2), M. Sannwald (5), Zaja (2), Bieringer (1), Zechmann (1).