Beim TSV EBE Forst United haben die Kissinger Damen sich mehr als achtbar geschlagen. Der ungeschlagene Tabellenführer der Landesliga musste beim 19:22 (7:11) gegen die Handballerinnen hart für die nächsten Punkte arbeiten.

Kissing war Teil eines durchgeplanten Spektakels bei seinem Auftritt in Ebersberg, dem Aufsteiger mit den großen Plänen. Der Handballtag war komplett durch inszeniert, im schriftlichen Tagesprogramm mit festgesetzten Zeitpunkten und einer Halbzeitshow mit Livemusik war dem SC im Hauptakt die Rolle des ehrbaren Verlierers zugedacht.

Die Handballerinnen wollten sich aber nicht ans Skript halten. Ihre aggressive Abwehr hielt den Gegner gut auf Distanz, Torfrau Franziska Lang hatte einen guten Tag erwischt und war vor allem von Außen kaum zu bezwingen. Der Mittelblock arbeitete hervorragend, Kissing kam zudem so gut wie ohne Zeitstrafen aus.

Nur die Abschlussquote war in der ersten Hälfte ein großes Manko. Der SC erspielte sich zwar viele gute Möglichkeiten, scheiterte aber regelmäßig am starken Keeper des Tabellenführers. Darum lagen die Damen zur Pause mit 7:11 hinten, überzeugten aber mit Kampfkraft und Zusammenhalt.

Im zweiten Durchgang zeigte Forst United aber lange Zeit seine Klasse. Die Mannschaft, welche einen früheren Bundesligatrainer verpflichtet hat und bislang die Landesliga in Grund und Boden spielt, zeigte auch dem SC die Grenzen auf. Bis eine Viertelstunde vor dem Ende waren die Gastgeber auf 18:11 davongezogen.

Kissing gab sich aber nicht so leicht auf. Die Defensive stabilisierte sich wieder. Vorne gelang immer noch nicht alles, aber da die Gäste jetzt kaum noch etwas zuließen, kamen sie immer näher heran. Jetzt gelangen auch Kabinettstückchen: Melanie Pusch holte sich beim Anwurf des Gegners gleich wieder den Ball zurück, lief allen davon und markierte den nächsten Kissinger Treffer.

Mit etwas mehr Konzentration vor dem Tor wäre schließlich sogar mehr drin gewesen für Kissing als nur eine knappe 19:22 (7:11) Niederlage. Aber vor allem die Vorstellung in der Abwehr macht Mut für die nächsten Aufgaben.

Trainerin Julia Rawein hat dieser Auftritt gefallen: „Die Arbeit unter der Woche hat sich ausgezahlt. Unsere Abwehr war bärenstark heute, das hat Spaß gemacht. Verloren haben wir gegen diesen starken Gegner wegen unserer Chancenverwertung, vor allem in der ersten Hälfte haben wir zu viel liegen gelassen. Der gute Teamgeist und die tolle Moral machen mich stolz auf die Mädels.“

 

Lang; Kefer (2/1); Pusch (3); Eder (1); Huber (1); Sirch; S. Gottwald (6); Winter (6); Herrmann; Krüger; Kalischko; Seitz.

 

Domenico Giannino (gia)